Eine Ära geht zu Ende
22 Jahre – das ist im Berufsleben eines Lehrers eine lange Zeit. Und wenn man dann überlegt, dass der scheidende Schulleiter unserer Schule Heinz Bruning über diesen Zeitraum seit 1997 die St.Walburga-Realschule geleitet hat, dann versteht man sicherlich, dass der Abschied für alle Beteiligten nicht frei von Gefühlen sein konnte und auch nicht sein sollte.
Nach einem zweijährigen Intermezzo am Ursulinen-Gymnasium in Neheim übernahm Heinz Bruning die Leitung der Schule von Herrn Köhne, nachdem er schon vorher seit 1984 an unserer Schule als Fachlehrer für Sport, Sozialwissenschaften, Geschichte und Politik unterrichtet hatte. Sein Markenkern über all die Jahre: offen und demokratisch, Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrerinnen und Lehrern positiv zugewandt; seine Idee vom wertschätzenden Umgang miteinander zog sich durch alle Gespräche und Gremien.
Ein weiteres Arbeitsfeld war in den letzten 12 Jahren das Vorantreiben des Neubaus von Sporthalle, Studio, Schüler-Aktiv-Lernzentrum und Walburga-Forum. Mit seiner Art von Beständigkeit und Hartnäckigkeit gelang es Herrn Bruning über all die Jahre, die Planungen im Sinne der Schule und der Schüler zu forcieren. Am Ende fehlten nur wenige Wochen, so dass Verabschiedung und Einweihung hätten zusammen stattfinden können.
So musste vom Kollegium ein Plan B aufgestellt werden, um zumindest von Schülerseite eine Verabschiedung in der neuen Sporthalle stattfinden zu lassen. Und daraus wurde dann ein großes Fest für alle Beteiligten. Lydia Schauerte und Winfried Nübold (SV) moderierten in der neuen Sporthalle zu den Klängen des „Aktuellen Sportstudios“ im ZDF mit Heinz Bruning als Studiogast eine heitere Veranstaltung, die dem Fußballtrainer, Sportlehrer und HSV-Fan doch sehr nahe ging. Alle Schülerinnen und Schüler der Schule hatten sich eingefunden, jede Klasse hatte ein Geschenk aus dem HSV-Fanshop besorgt und mit guten Wünschen verbunden, die von den jeweiligen Klassensprechern vorgetragen wurden. Eine Powerpointpräsentation über 22 Jahre Schulleiterleben rundete die Veranstaltung ab, bevor ein Chor des Kollegiums unter der Leitung von Thomas Fildhaut ein HSV (Heinz seine Verabschiedung)-Lied anstimmte.
Die offizielle Verabschiedung durch den Schulträger fand dann am Mittwoch, 6.Februar im Forum des Gymnasiums der Benediktiner statt. Alles begann mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, der unter dem Motto der Bibelstelle „der Herr vergibt Talente und kommt nach langer Zeit zurück, um Rechenschaft zu fordern“ Heinz Brunings Wirken an und für die Schule mit der Mehrung dieser Talente verglichen wurde – eine eindrucksvolle Bilanz. Prälat Monsigniore Göbel als Leiter der Schulabteilung hielt die Ansprache.
Im Forum kamen dann in einer kleinen Feierstunde weitere Kollegen zu Wort, alle lobten Heinz Brunings Einsatzfreude, seine Hartnäckigkeit, auch und vor allem beim Hinterfragen unnützer Vorschriften. Abschließend ließ der Lehrerratsvorsitzende Martin Küper einen Blick in das Wirken des scheidenden Schulleiters für und mit dem Kollegium zu, das in Heinz Bruning nicht nur seinen Rektor verliert, sondern auch einen guten Kollegen und Freund. Gute Wünsche von allen Seiten für seine Zukunft bildeten den Abschluss dieser auch für den nun endgültig im Ruhestand angekommenen Schulleiter das Ende einer emotional bewegenden Verabschiedung. Ruhestand? Am Ende ließ Heinz Bruning es sich nicht nehmen, interessierten Gästen bei einem Rundgang durch den Neubau all die Schwierigkeiten und Ergebnisse zu präsentieren, für die er in den vergangen Jahren so hart gekämpft hatte. Es hat sich gelohnt!
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