Zwischen Glitzerwelt und Gosse – Musicalfahrt der Musikkurse 9/10

Veröffentlicht von Redaktion am

„Cabaret“ in Dortmund – ein Ausflug in die Welt des Musiktheaters

Willkommen, Bienvenue, Welcome!“ – so begrüßte am Mittwoch vor den Weihnachtsferien der spöttische Conférencier aus dem Musical „Cabaret“ 15 Schüler und Schülerinnen der beiden Musikkurse aus den Klassen 9 und 10 zusammen mit den Schülersprecherinnen Amy und Lea-Marie und Frau Börger, Herrn Pagonis und Herrn Fildhaut in der Oper Dortmund. Sie waren nach zwei Jahren Corona-Abstinenz aufgebrochen zu einer Theaterfahrt in die Welt des Musicals, denn so lässt sich natürlich am eindrucksvollsten das Unterrichtsthema „Musik auf der Bühne“ erleben. Die Fahrt wurde aus den Fördermitteln „Aufholen nach Corona“ gesponsort und bescherte kurz vor Weihnachten ein spektakuläres spannungs- und abwechslungsreiches Highlight.

Dabei ist die Geschichte hinter dem Musical alles andere als „leichte Kost“, spielt sie doch in der „Zeitenwende“ am Ende der Weimarer Republik rund um das Jahr 1930 in Berlin. Die sogenannten „goldenen Jahre“ neigen sich dem Ende zu und der eisige Wind des Nationalsozialismus gibt einen Vorgeschmack auf das Grauen des 3. Reiches. Ein amerikanischer Journalist bei seinen Recherchen konfrontiert wird mit dem wachsenden Nationalsozialismus und einer tragischen Liebe zum Revuegirl Sally Bowles, hin- und hergerissen zwischen der glitzernden Scheinwelt des Showbiz mit flotten Tanzeinlagen im halbseidenen Kit-Kat-Club einerseits und der ärmlichen Welt in einer schäbigen Kiez-Pension, geprägt von Krisenstimmung, Angst, Verzweiflung und zunehmender Radikalisierung durch rechtsradikale Anfeindungen andererseits. Sallys Lebensmotto „Life is a Cabaret, my friend“ entlarvt die zerbrechliche Fassade, denn hinter der lebensfrohen Ausgelassenheit und Seifenblasenträumen vom großen Glück lauert die bittere Lebenswirklichkeit.

Mit spektakulären Choreografien und sensationellem Gesang fesselte das Ensemble sein Publikum. Für die Schüler und Schülerinnen war dies der erste eindrucksvolle Besuch eines großen Musiktheaters; kein Wunder also, dass die vielen Eindrücke von Musik, Bühnenbild, Atmosphäre, Dramatik und Performance tiefe Spuren hinterließen.


0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.